Parkhaus - Stadt im Regal

Ausstellung vom 4. - 18. Mai 1997 im Parkhaus Behrenstraße 17-20, Berlin-Mitte


Das Parkhaus ist ein Teil der Stadt, ein Ausschnitt, ein frei zugänglicher, den Witterungsbedingungen ausgesetzter und in mehreren Etagen gestapelter öffentlicher Raum.

Als scheinbar notwendige Institution in der Stadt bewirkt es einerseits eine Verlangsamung der normalen
Geschwindigkeit und vermittelt andererseits auf Grund seiner kargen Ausstattung und der schlechten Beleuchtung ein Unbehagen, das nicht zum Verweilen einlädt.

Das Parkhaus ist ein Durchgangsort. Er katalysiert die Wahrnehmung und schärft den Blick für die ständigen Veränderungen der Stadt, da er als besetzbarer Leerraum nicht fest in der Stadt verankert ist.

Als Zaungäste der gegenwärtigen Entwicklung in Berlin werden 16 Künstler*innen zu Akteur*innen im Projekt Parkhaus. Das Parkhaus wird zur Stadt im Regal - mit erfundenen Spielregeln: Die Außenwände bilden die Stadtgrenzen, die Stellplätze die Grundstücke, die verbindenden Zufahrtswege die Verkehrsadern.

Durch die öffentliche und durchlässige Struktur des Parkhauses entsteht ein von allen Seiten einsehbares und begehbares Regalsystem.

In dieser parzellierten Struktur mit ihrem vorgegebenen Raster entwickelt die Gruppe individuelle Vorstellungen, Visionen und Ansichten von Stadt.

Die Freiflächen im Parkhaus werden vorübergehend bebaut. Der weiterlaufende normale Parkhausbetrieb modifiziert den Modellcharakter und schafft die Verbindung zur äußeren Stadt.


Die Ausstellung wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, „Künstlerinnenprogramm“, dem Kulturamt Mitte und dem Grand Hotel, alle Berlin.